Mittlerweile hab ich alle meine Karten ausgedruckt und wiederholt.

Auf dem Bild sieht man ziemlich genau 1000 Karteikarten.
Jetzt ist doch gut, dass die Kartei“karten“ nicht wie ursprünglich geplant auf 160-200g/m^2 sondern nur auf normalen, dünnen 80g/m^2 Papier gedruckt wurden.
Der große Stabel rechts sind die, die ich auch nach längerer Lernpause noch einwandfrei wusste.
Außernrum liegen kleine Stäpelchen … Einer mit Alltagsfloskeln, einer der nur Namen enthält, einer mit gaaaanz neuen Karten, die ich vorher noch nie gesehen habe und es gibt noch einen (der mit 車), den ich beim zweiten Durchlauf gekonnt hätte.
Ich merke, dass das Lernen wesentlich besser ist als mit Anki. Teilweise hatte ich sogar Probleme 東 und 春 着る zu unterscheiden. Oder noch fataler 今日, 昨日, 明日 … Eigentlich unmöglich und trotzdem hatte ich immer das Problem, Karten nicht miteinander vergleichen zu können. In einem Vokabelkasten mit 1000 Karten waren einzelne Karten auch so weit von ihnen entfernt, dass ich z.B. einmal 昨日 sah, dann zwei Wochen später 今日 und dann eine Woche später 明日. Das hat mich ganz verrückt gemacht.
Es gibt da noch zwei Wörter, die waren total messed-up. がんばろ und ほっとする. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Sie kamen in einer Lektion im Vocabulary vor und aus irgendeinem Grund, hat es der Anki-Algorithmus geschafft, dass ich mir nicht merken kann, was was ist.
Nun, jetzt liegen die Karten nebeneinander auf meinem Schreibtisch und ich kann sie mir immer mal wieder ansehen … Sowas liegt leider außerhalb der Möglichkeiten mit Anki …
Thematisch ähnliche Karten, die mir langsam entfallen sind außerdem so banale Wörter wie 朝ご飯, 晩ご飯 und 昼ご飯. Alleine durch die fehlende Vergleichsmöglichkeit der Karten untereinander.
Lernstrategie mit Karteikarten
Auch mein Lernalgorithmus hat sich geändert … Ich nehm täglich 30 neue Karten mit und versuch die zu lernen. Oft bleiben dann 10 Karten übrig, die ich mir trotzdem nicht merken konnte. Die 20 anderen kommen in Fach 1 meines Vokabelkastens und am nächsten Tag, fülle ich die 10 Karten wieder zu 30 Karten auf.
So muss ich mich nicht lange mit Wörtern aufhalten, die an einem Tag überhaupt nicht hängen bleiben wollen. Einfachere Wörter kann ich vorziehen und durch die Wiederholung der schwierigen Wörter am nächsten Tag, kenn ich sie dann irgendwann.
Karten-Layout
Mit meinem Karteikarten-Layout bin ich hochzufrieden. Die KanjiABC-Erklärungen am unteren Karteikartenrand sind super! Ich lerne mittlerweile auch die Aussprachen der Kanji-Symbole gleich so mit. Und die Aufgliederung der Kanji-Symbole in Grapheme ermöglicht ein bewussteres Lernen, d.h. ich kann mich länger an Kanjis erinnern, indem ich mich an die Struktur und die Grapheme erinnern kann.
Probleme
Jetzt hab ich eigentlich nur noch ein Problem damit, wie ich das 5-Fächer-Prinzip des Karteikastens praktisch anwenden kann.
Die Abstufung der Fächer ist mir noch nicht klar … Möglich wäre z.B. Fach 1 jeden Tag, Fach 2 jeden 4ten Tag, Fach 3 jeden 16ten Tag, Fach 4 jeden 64ten Tag usw …
Was mir aber noch viel mehr Probleme bereitet ist, dass es mir noch nicht klar ist, wie man das Prinzip wirklich praktisch anwendet … D.h. wie merkt man sich zum Beispiel, dass man in 16 Tagen Fach 3 wiederholen muss?
Legt man ein Zettel ins Fach, auf dem steht:“Wiederholen nach dem / am 1.3.2013″?
Oder soll man sich eine kleine virtuelle Repräsentation des Karteikastens bauen, der nichts anderes macht, als Wiederholzeitpunkte zu verwalten?
Da muss ich mal schauen, was mir dazu einfällt …