Grammatik auf Karteikarten

Das beschäftigt mich ja schon länger … Wie schafft man es, Grammatik zu behalten, wenn man es noch nicht mal passiv großartig anwenden kann?

Stur auswendiglernen und immer und immer wieder wiederholen?

Naja, ich glaub, das werde ich jetzt ausprobieren … Hab mein Anki-Deck so angepasst, dass ich mit meiner bisherigen Karteikarten-Erstellungs-Methode auch Karten mit Grammatik erstellen kann.

grammar1

Ich bin mir noch nicht sicher, ob die schon perfekt sind, so wie sie sind … Aber ich werd’s mal testen 🙂

Anki verwende ich mittlerweile nur noch, um meine Daten zu verwalten. Zum Suchen, zum Stylen der Karten, zum Archivieren, als Plugin-Framework für den Audio-Downloader, den QR-Code oder den KanjiABC-Generator ist es perfekt 🙂

Zum Lernen verwende ich es garnicht mehr … Möglicherweise werde ich es zum Passiv Listening lernen nochmal verwenden …

 

Karteikarten lernen ist einfacher

Es fällt mir leichter, mit gedruckten Karteikarten zu lernen.

Dies liegt wohl hauptsächlich daran, dass ich mir aus einem Stapel von 30 Karten täglich die einfachen Karten herauspicken und die anderen für den nächsten Tag wieder auf 30 Karten mit neuen Karten auffülle.

Das Mitziehen der schweren Karten von Tag zu Tag macht diese mit der Zeit dann auch einfacher, weil sie mir dann bekannt vorkommen und ich sie schon öfters gesehen habe.

Im Gesamten wird dadurch das Lernen einfacher …

Was ich auch gut finde ist, dass ich Karten, die ich kannte in einem letzten Durchlauf nochmal wiederholen kann, bevor sie wieder in meinen 5-Fächer-Kasten zurück kommen. Das ging bei Anki ja auch wieder nicht, weil die Karten dann einfach weg waren …

Ich hätte es erst nicht geglaubt, aber ich bleib bei den gedruckten Karten … Ich find sie viel besser als Anki und die praktische Umsetzung des 5-Fächer-Algorithmus für richtige Karteikarten mit richtigen Karteikästen funktioniert mittlerweile auch recht gut 🙂

 

Awesome-TTS Dateinamen

Einige kennen sicher das genial Anki AddOn Awesome-TTS. Es erlaubt Text über eine TTS Engine in MP3 zu wandeln und als Audio in seine Karteikarten zu integrieren.

Das ansich perfekte Plugin hat jedoch einen Nachteil … Es erzeugt unnötig lange Filenamen wie S1+E3818BE381B0E38293E3818CE4B880E381A4E381A0E38191E38182E3828AE
381BEE38199E38082S2+E3818BE381B0E38293E3818CE4B880E381A4E38197E3
818BE38182E3828AE381BEE3819BE38293E38082.mp3

In Kombination mit meinem QR-Code-Mechanismus ist das ein ziemliches No-Go, weil durch die lange Länge der Filenamen, werden die QR-Codes entweder größer oder dichter, weil mehr Informationen in den Code gepackt werden muss.

Für bestehende MP3-Files hat mein QR-Code Plugin eine Zusatzfunktion, die die MP3-Files MD5-Summt und entsprechend der MD5-Summe umbenennt. Alle Files haben dann die gleiche Dateinamen-Länge und damit alle QR-Codes die gleiche Density.

Weiterhin erlaubt es außerdem, dass identischer Text mit unterschiedlichen TTS-Einstellungen auch unterschiedliche Filenamen bekommen.

Damit es aber garnicht soweit kommt, habe ich Awesome-TTS auf github geforkt und es entsprechend angepasst, damit es von sich aus schon richtige Dateinamen erzeugt.

Hunderprozentig glücklich bin ich aber noch nicht, weil Dropbox irritiert werden könnte, wenn für jedes File erstmal ein zufällig gewählter Dateiname erzeugt wird und das File dann gleich wieder gelöscht wird. Ein einziger zufällig gewählter Dateiname würde reichen … Eigentlich wäre nicht mal das notwendig … Wer betreibt schon mehrere Ankis gleichzeitig? Und die Implementierung des Mass-MP3-Generators ist auch nicht multithreaded … Mal kucken 🙂

https://github.com/shufps/AwesomeTTS

Gleichzeitig hab ich auch diesbezüglich ein Issue im Github Bug-Tracker aufgemacht, weil mir nicht klar ist, wieso der Autor damals diese Entscheidung mit den Dateinamen getroffen hat … Unnötig komplex meiner Meinung nach …

Alle Karten ausgedruckt

Mittlerweile hab ich alle meine Karten ausgedruckt und wiederholt.

P1030443

Auf dem Bild sieht man ziemlich genau 1000 Karteikarten.

Jetzt ist doch gut, dass die Kartei“karten“ nicht wie ursprünglich geplant auf 160-200g/m^2 sondern nur auf normalen, dünnen 80g/m^2 Papier gedruckt wurden.

Der große Stabel rechts sind die, die ich auch nach längerer Lernpause noch einwandfrei wusste.

Außernrum liegen kleine Stäpelchen … Einer mit Alltagsfloskeln, einer der nur Namen enthält, einer mit gaaaanz neuen Karten, die ich vorher noch nie gesehen habe und es gibt noch einen (der mit 車), den ich beim zweiten Durchlauf gekonnt hätte.

Ich merke, dass das Lernen wesentlich besser ist als mit Anki. Teilweise hatte ich sogar Probleme 東 und 春 着る zu unterscheiden. Oder noch fataler 今日, 昨日, 明日 …  Eigentlich unmöglich und trotzdem hatte ich immer das Problem, Karten nicht miteinander vergleichen zu können. In einem  Vokabelkasten mit 1000 Karten waren einzelne Karten auch so weit von ihnen entfernt, dass ich z.B. einmal 昨日 sah, dann zwei Wochen später 今日 und dann eine Woche später 明日. Das hat mich ganz verrückt gemacht.

Es gibt da noch zwei Wörter, die waren total messed-up. がんばろ und ほっとする. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Sie kamen in einer Lektion im Vocabulary vor und aus irgendeinem Grund, hat es der Anki-Algorithmus geschafft, dass ich mir nicht merken kann, was was ist.

Nun, jetzt liegen die Karten nebeneinander auf meinem Schreibtisch und ich kann sie mir immer mal wieder ansehen … Sowas liegt leider außerhalb der Möglichkeiten mit Anki …

Thematisch ähnliche Karten, die mir langsam entfallen sind außerdem so banale Wörter wie 朝ご飯, 晩ご飯 und 昼ご飯. Alleine durch die fehlende Vergleichsmöglichkeit der Karten untereinander.

Lernstrategie mit Karteikarten

Auch mein Lernalgorithmus hat sich geändert … Ich nehm täglich 30 neue Karten mit und versuch die zu lernen. Oft bleiben dann 10 Karten übrig, die ich mir trotzdem nicht merken konnte. Die 20 anderen kommen in Fach 1 meines Vokabelkastens und am nächsten Tag, fülle ich die 10 Karten wieder zu 30 Karten auf.

So muss ich mich nicht lange mit Wörtern aufhalten, die an einem Tag überhaupt nicht hängen bleiben wollen. Einfachere Wörter kann ich vorziehen und durch die Wiederholung der schwierigen Wörter am nächsten Tag, kenn ich sie dann irgendwann.

Karten-Layout

Mit meinem Karteikarten-Layout bin ich hochzufrieden. Die KanjiABC-Erklärungen am unteren Karteikartenrand sind super! Ich lerne mittlerweile auch die Aussprachen der Kanji-Symbole gleich so mit. Und die Aufgliederung der Kanji-Symbole in Grapheme ermöglicht ein bewussteres Lernen, d.h. ich kann mich länger an Kanjis erinnern, indem ich mich an die Struktur und die Grapheme erinnern kann.

Probleme

Jetzt hab ich eigentlich nur noch ein Problem damit, wie ich das 5-Fächer-Prinzip des Karteikastens praktisch anwenden kann.

Die Abstufung der Fächer ist mir noch nicht klar … Möglich wäre z.B. Fach 1 jeden Tag, Fach 2 jeden 4ten Tag, Fach 3 jeden 16ten Tag, Fach 4 jeden 64ten Tag usw …

Was mir aber noch viel mehr Probleme bereitet ist, dass es mir noch nicht klar ist, wie man das Prinzip wirklich praktisch anwendet … D.h. wie merkt man sich zum Beispiel, dass man in 16 Tagen Fach 3 wiederholen muss?

Legt man ein Zettel ins Fach, auf dem steht:“Wiederholen nach dem / am 1.3.2013″?

Oder soll man sich eine kleine virtuelle Repräsentation des Karteikastens bauen, der nichts anderes macht, als Wiederholzeitpunkte zu verwalten?

Da muss ich mal schauen, was mir dazu einfällt …

Android-App funktioniert

Super!

Die Android-Scanner-App funktioniert … Einmal eine Karteikarte eingescannt, wird direkt das richtige Audio dazu abgespielt 🙂

War erstaunlich wenig Aufwand … Im Prinzip musste ich ja nur Examples suchen und miteinander kombinieren …

Vlt mach ich mal ein Video, wie das aussieht …

QR-Code auf Karteikarten

Tjo, das war ja wieder erfreulich wenig Arbeit, das umzusetzen, was ich haben wollte:

qrcode

Da ich eh schon geübt bin, im Basteln von Anki-Plugins, hab ich mir ein Plugin mit einem QR-Code-Generator gebaut.

Man markiert einfach alle Vokabeln, wählt QR-Code erzeugen und das Plugin erzeugt alle QR-Codes. Auf Wunsch kann man alle Audio-Medial-Files nochmal md5-hashen und im Media-Verzeichnis umbennenen, damit bei längeren Dateinamen die Dichte der QR-Codes nicht höher/zu hoch wird. Die eigentliche Information im QR-Code ist einfach der Dateiname des Media-Files, das abgespielt werden soll.

Netterweise, war die (fertige) Python-Library, um QR-Codes zu erstellen, auch schon SVG-fähig … D.h. alle Inhalte auf den Karten sind bis zum PDF-Audruck komplett Vektorgrafiken 🙂

Der ausgedruckte QR-Code wird hervorragend von der Kamera meines Galaxy SII erkannt …

Jetzt fehlt nur  noch eine kleinere Anpassung in der Barcode-Scanner App und dann bin ich fertisch …

Erstes Fazit Karteikarten

Ich hab jetzt schon etwas mit Karteikarten gelernt …

Mir fällt das Lernen mit Karteikarten wirklich einfacher … Alleine deshalb, weil ich jetzt mehrere Karten direkt miteinander vergleichen kann …

Obwohl z.B. 青い und 晴れ schon seit längerer Zeit in meinem Anki-Vokabelkasten ist, habe ich erst jetzt – danke gedruckter Karteikarten – festgestellt, dass das Kanji von 晴れ aus den Graphemen 日 und 青 besteht … Macht irgendwie sinn … Blauer Himmel und Sonnenschein = heiteres Wetter …

Ich hab auch das Gefühl, dass ich pro Tag mehr Vokabeln lernen kann, als es mit Anki möglich war … Ich wiederhole zwar mehr, es geht aber wesentlich schneller und ich bin nicht an einen festen Algorithmus gebunden, der mir vorschreiben möchte, wie ich zu lernen hab 🙂

Obwohl ich erst nicht damit gerechnet habe, bleibe ich noch etwas weiter bei gedruckten Karteikarten.

Das Audio-Problem ist auch fast gelöst … Ich hab jetzt die Beispiel-Barcode-Scanner app xzing mit meinem Kram aufgebohrt. D.h. in den Preference-Dialog einen Directory-Picker eingebaut (basierend auf OI FolderManager) und muss jetzt eigentlich nur noch MP3 abspielen und mein Anki dazu bringen, Barcodes zu erzeugen.

Netto hab ich von zero bis jetzt ungefähr 4h gebraucht … Obwohl ich vorher noch nie mit dem Android SDK gearbeitet hab und auch sonst keine Ahnung hatte, kommt man per googeln sehr schnell ziemlich weit 🙂

Besonders viel Arbeit wollte ich da auch nicht investieren …

Aaaalso, das Experiment geht weiter 🙂

Massenproduktion angelaufen

Jau, der Automatismus steht …

card2

Es hat sich noch einiges geändert … Und zwar baue ich jetzt keine Latex-Dokumente mehr zusammen, sondern verwende ganz simple pdfjam, was Teil von pdflatex ist (und Latex-Dokumente baut 😀 )

pdfjam $FN --frame true --nup 2x1 --angle 270 --suffix 4up --delta "0.8cm 0cm" --scale 0.93 --papersize '{145mm,105mm}' --outfile back.pdf

In $FN kommen alle A7-Karten, die auf A6-Papier gemerged werden sollen.

D.h. FN=“a.pdf b.pdf“, mit jeweils a.pdf und b.pdf ist ein A7 PDF, dann bekommt man ein einseitiges A6-PDF mit a.pdf und b.pdf auf einer Seite.

Man druckt zuerst das PDF mit den Vorderseiten, dann dreht man den Stapel um und druckt das PDF mit den Rückseiten und dann schneidet man die Karten auseinander (weil die meisten Drucker kein A7 drucken können).

Der Unterschied von Vorder- zu Rückseite der Karten ist einfach einmal „–angle 270“ und „–angle 90“.

Das eigentliche Ausdrucken der Karten auf A6-Papier war ja auch eine kleine Odyssee … Mein Drucker weigerte sich A6 im „Landscape“-Modus zu bedrucken. Schließlich konnte ich ihn überreden, indem ich behauptete, es wäre ein A5 Papier. Interessanterweise störte meinen Drucker das Fehlen der unteren Hälfte A5-Papier nicht 🙂

Ich hab mir gestern auch mal das Android SDK und ein Barcode-Scanner Example angeschaut … Ohne jegliche Android-SDK Kenntnisse war es mir innerhalb 2h möglich, das SDK zu installieren und das Beispiel zu kompilieren und auf mein Handy zu deployen.

Jetzt fehlen eigentlich nur noch 5 Zeilen Code, um die Anki-Audio-Samples abzuspielen und einen kleinen QR-Code Python Generator, der mir die QR-Codes für die Audio-Samples für meine Karteikarten erzeugt.

Dann kann ich beim Lernen die Karte scannen und mir das Audio anhören 🙂

AnkiDroid mit Dropbox-Media sync

AnkiDroid ist eine tolle App, die den eigenen Kartenstapel auch auf Smartphones synchronisieren kann.

Mit Anki 1.x können Mediafiles aber nicht gleich mitsynchronisiert werden – das soll mit Anki 2 aber funktionieren. Momentan bin ich aber noch nicht auf Anki 2 umgestiegen, weil es einige Plugins nicht gibt. Manche hab ich auch selbst geschrieben und müsste sie für Anki 2 anpassen. Das möchte ich mir noch sparen.

Es funktioniert aber trotzdem … Und zwar kann man seinen Anki-Speicherstapelort auf z.B. /mnt/AnkiDroid legen und mit DropSync Pro sein DropBox-Media-Verzeichnis nach /mnt/AnkiDroid/MyStaple.media synchronisieren lassen.

So funktionierts auch mit dem Audio 🙂

Das Gleiche hab ich mit meiner PC-Application auch (schon immer) gemacht. Anki-Stapelort ist ~/.anki/decks/ und per Symbolic Link hab ich einen Link von ~/.anki/decks/MyStaple.media auf ~/Dropbox/MyStample.media gesetzt.

Ich bin jetzt nur noch am Herausfinden, was man an seinem Kartenlayout ändern muss, dass man auch gut auf dem Android Smartphone lernen kann. Momentan sind meine Fonts noch zu groß …